Wochenendtour zum Ruderclub Rahnsdorf e.V.

Dieses Jahr besuchten bzw. erpaddelten wir den Ruderclub Rahnsdorf e.V., der sich idyllisch an der Müggelspree zwischen Dämeritz- und Müggelsee im sogenannten „Neu Venedig“ befindet.

Wisst ihr eigentlich, wie dieses „Neu Venedig“ entstand? 1890 erwarb die damals eigenständige Stadt Köpenick das Rittergut Rahnsdorf, Gut Hessenwinkel sowie die dazugehörenden sumpfigen Spreewiesen. Anstelle der für den Siedlungsbau geplanten Entwässerung wurde ab 1926 ein 5 km langes Kanalsystem ausgehoben, das sechs Inseln umfließt und 374 Wassergrundstücke präsentiert. Um selbe Zeit (1933-1936) entstand ein halbes Jahr vor Eröffnung der Olympischen Sommerspiele der Gosener Kanal, der den Dämeritz- mit dem Seddinsee verbindet. Und 30 Jahre später, als Rüdersdorf sich zum größten Baustoffproduzenten der DDR entwickelte und die Schiffstransporte zwischen Rüdersdorf und Königs Wusterhausen sich mehrten, wurde 1964/66 zur Entlastung des Kanals der Gosener Graben für Sportboote ausgebaut.

Diesen Gosener Graben liebe ich. Eine ganz andere kleine Welt erzeugt seine eigene Stille: ein sich schlängelnder Graben an urwüchsigen Ufern, nicht selten mit querliegenden Hindernissen. Libellen, Enten und Vogelgezwitscher begleiten dich, und glasklares Wasser präsentiert verschiedene Wasserpflanzen, Lilien, Seerosen u.a.

Diesen Graben genossen wir auf Hin- und Rücktour, waren doch die Seen und die Müggelspree voller Trubel halt anders interessant.

Angekommen in einem Nebenarm der Müggelspree wurden wir sehr nett empfangen. Ein großzügiges, liebevoll beblümtes Gelände mit einer alten geschichtsträchtigen Villa, die in oberer Etage über einen Tanzsaal verfügt, überraschte uns. Zu gern hätte ich am Abend am Feuer sitzend Geschichten aus ihrer Vergangenheit erfahren. Statt dessen spielten wir WickingerSchach, welches Antje aus ihrem Kajak zauberte, erhielten Besuch von einem Fuchs und - ganz wichtig - von Reni, die unsere Verpflegung brachte.

So verbrachten wir weitere nette Stunden bei selbst gezapften Bier, Salaten und Gegrilltem bis wir gestärkt und zufrieden in unsere 2-Mann-Kojen verschwanden und wie Ferienlagerkinder auf Pritschen und Doppelstockliegen den Schlaf erwarteten. Auch der Frühstückstisch bog sich voll Köstlichkeiten. Wir hatten mal wieder viel zu viel ans Essen gedacht. Bei sommerlicher Hitze machten wir uns voll bepackt auf den Rückweg, gerne wären wir noch eine 2. Nacht geblieben. Wir, 7 Paddler und 1 Abendgast, danken dem Rahnsdorfer Ruderclub für die Gastfreundschaft und Sabine K. für die Idee und Organisation dieser Tour.

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