Jugendtörn 2022 auf der Ostsee
Von Gert Schröder - 31.12.2022
Stichworte:Geplant und ausgeschrieben war der Jugendtörn als Überführungstörn einer Bavaria 46 C für MOLA Yachting GmbH ab Breege nach Flensburg. Die Kranung der Yacht war wegen stürmischer Winde nicht möglich – als Alternative wurde uns daher kurzfristig ein Ostseetörn von und nach Breege zu gleichen Konditionen angeboten, was wir nach kurzer Beratung auch annahmen.
Am Samstag, 9.4., fuhren wir mit PKWs bzw. Bahn nach Breege zur Übernahme unserer Bavaria „Unsinkbar II“. Unser Skipper Sören hatte für die Segelwoche schon Einiges geplant: Rund Rügen und evtl. mit einem Abstecher nach Bornholm bei günstiger Witterung. Gutes Segelwetter ließ aber leider noch auf sich warten – am Sonntag hatten wir stürmische westliche Winde mit Böen bis Windstärke 8 – also ging es zunächst auf dem Landweg mit dem PKW Richtung Kap Arkona und weiter zum Hafen Sassnitz.
Montag, 11.4., früh konnten wir dann endlich starten. Bei Windstärke 5 aus West ging es nach der Passage der Insel Hiddensee unter Segel um Kap Arkona bis zum kleinen Seglerhafen von Lohme, wo wir am Nachmittag nach 34 sm direkt am Kai festmachen konnten.
Für Dienstag 12.4.,war ein Nachttörn geplant – für die meisten von uns etwas Neues. Wir fuhren um Null Uhr aus dem Hafen und nahmen Kurs auf Greifswald. Die erste Wache bis 4 Uhr übernahmen Co-Skipper Gert, Trainerin Sandra und die Crew-Mitglieder Timm und Alex. Bei knapp über Null Grad und leichtem Westwind wechselten sich Gert und Alex sowie Sandra und Timm halbstündlich am Ruder ab, um sich zwischenzeitlich unter Deck etwas aufwärmen zu können. Es war für alle eine tolle Erfahrung, sich nachts auf dem Wasser gut orientieren zu können. Die zweite Wache mit Skipper Sören und dem Crew-Mitgliedern Janis, Niklas und Florens übernahm um 4 Uhr exakt an der Einfahrtsboje Richtung Greifswald. In Wiek legten wir um 7 Uhr früh an – nach der kurzen Nachtruhe war ein kräftiges Frühstück und ein Gruppenfoto mit der Seglerjugend-Flagge angesagt. Nach Passieren der historischen Zugbrücke in Wiek erreichten wir nach über 40 sm Fahrt gegen 9:30 Uhr die günstig gelegene Marina Greifswald – danach war genug Zeit für einen Landgang durch die schöne Hansestadt.
Am nächsten Morgen, am Mittwoch, 13.4., mussten wir wieder früh aufbrechen, um die Brückenöffnung in Wiek um 9 Uhr nicht zu verpassen. Durch den Greifswalder Bodden ging es dann bei Südostwind Stärke 4 Richtung Stralsund. Unterwegs hatten wir dann eine tolle Begegnung mit einer Seerobbe, die der Yacht neugierig eine ganze Weile folgte. Kurz vor Einfahrt in den Strelasund gingen wir zur Mittagspause vor Anker, um gegen 15:20 Uhr die Ziegelgrabenbrücke des alten Rügendamms zu passieren. In der schicken City-Marina Stralsund machten wir nach 28 sm fest, um abends im „Dolden Mädel“ Braugasthaus am Stralsunder Hafen einen leckeren Burger zu verspeisen.
Am Donnerstag, 14.4., legten wir um 10 Uhr in Stralsund ab, um bei südwestlichen Winden um WS 3 Richtung Hiddensee zu segeln. Unter Motor ging es dann durch die enge Fahrrinne zwischen Rügen und Hiddensee bis nach Vitte, wo wir gegen 13 Uhr im Yachthafen Lange Ort festmachten. Abends konnten wir dann einen tollen Sonnenuntergang am Sandstrand in Vitte genießen.
Nachts drehte der Wind nach Nordost und frischte stark bis WS 6 auf, so dass wir am Freitag, 15.4., wegen der starken Dünung erst gegen 17 Uhr Richtung Breege ablegen konnten. Gegen 19 Uhr machten wir mit einem 1A-Anlegemanöver an unserem Stand fest – damit war unser Jugendtörn „Rund Rügen“ erfolgreich beendet.
Am Samstag, den 16.4., nach gutem Frühstück, Auswertung des Törns, Tanken und Übergabe der Yacht ging es dann wieder mit dem PKWs zurück nach Berlin. Für alle Beteiligten war es ein tolles Erlebnis, bei dem die Crew gut zusammen gewachsen ist und sich alle mit ihren Erfahrungen einbringen konnten.